Johann Jakob Astor war einer der ersten großen amerikanischen Unternehmerpersönlichkeiten. Er wurde 1763 in Waldorf bei Heidelberg geboren und kam im Alter von 20 Jahren als einer der vielen deutschen Emigranten nach New York. Zunächst versuchte er sich als Musikinstrumentenhändler, tauschte dann jedoch die Musikinstrumente gegen Pelze ein und gründete 1809 ein Pelzhandelsunternehmen, das den Grundstock zu seinem späteren Reichtum und seiner Bilderbuchkarriere bildete. Die Pelze verschiffte er in den Fernen Osten, kaufte dort Tee, den er wiederum in New York verkaufte - alles mit Profit, versteht sich! Astor schaffte es, fast den gesamten Pelzhandel an sich zu ziehen und gründete an strategisch wichtigen Punkten ständig bewirtschaftete Stationen. Einen Großteil seines Reichtums verdankte Astor allerdings der Bodenspekulation, vor allem in Manhattan. Als er 1848 starb, wurde sein Vermögen auf 25 Millionen Dollar geschätzt, und damit war er der reichste Mann der USA. Die Familie der Astors wurde eine der gesellschaftlich führenden der Neuen Welt. 1894 gründete ein Sproß dieses Clans das Hotel "Waldorf", benannt nach dem Geburtsort des Johann Jakob. Ein verfeindetes Familienmitglied ließ daraufhin das Hotel "Astoria" bauen, und aus der Zusammenlegung der beiden Häuser entstand das weltberühmte "Waldorf-Astoria" an der Park Avenue in New York. Bekannt ist auch das tragische Schicksal des Urenkels, Johann Jakob IV., der beim Untergang der "Titanic" (1912) das wohl prominenteste Opfer war.